OLIVE TREE
Der Olivenbaum ist ein Symbol für Palästina. Er ist für die Palästinenser ein Zeichen der tiefen Verwurzelung mit ihrem Land und spielt eine zentrale Rolle in der Land- und Privatwirtschaft. Bereits in der Steinzeit begann man mit der Produktion des Olivenöls.
Im Westjordanland bedecken rund 10 Millionen Olivenbäume die Hügel. 14% der landwirtschaftlichen Einnahmen werden durch die Olivenproduktion gewonnen. Dieser Produktionszweig beschäftigt circa 80’000 Familien in Palästina.
Die Landwirtschaft ist nach wie vor der wichtigste Bestandteil des Einkommens im Westjordanland. Verschiedene Obst- und Gemüsesorten werden angepflanzt.
Das Baugewerbe beschäftigt 37% der Arbeiter. Jede Nacht machen sich viele junge Palästinenser auf, um die Mauer zu überqueren und in Israel illegal zu arbeiten. Die grossen Checkpoints machen es für die legalen Arbeiter zur Qual, ihre Arbeit rechtzeitig zu erreichen. In den Morgenstunden sind die Eingänge nach Israel mit wartenden Palästinenser übersät.
Rings um Bethlehem versuchen viele ihr Geschäft mit den christlichen Touristen. Krippenfiguren, Kreuze, Skulpturen, Gefässe und Anhänger – alles wird hier aus Olivenholz hergestellt und verkauft. Die Verarbeitung des Holzes ist eine essentielle Beschäftigung und eine Einkommensquelle für viele Familien.
Die Palästinenser arbeiten sechs Tage die Woche. Bezahlte Ferien oder eine Altersvorsorge erhalten nur jene Personen, die vom Staat angestellt sind. Arbeitet man in einem Familienbetrieb, gibt es keinen ausbezahlten Lohn.
60% der Palästinenser im Westjordanland leben unter der Armutsgrenze.
Arbeitslosenquote:
Westjordanland: 55%
Gazastreifen: 65%
Trotz der Armut gibt es fast keine obdachlosen Menschen in Palästina. Dank der grossen Familienverbundenheit wird einem in schwierigen Situation stets geholfen.
Die Wirtschaft kann in Palästina kaum Fuss fassen. Der komplette Import/Export wird durch die israelische Regierung kontrolliert. Jene Güter, die von Palästina weiter nach Israel und von hier in die Welt getragen werden, tragen das Siegel «Made in Israel».
Fremde Investoren finden selten ihren Weg nach Palästina. Startup-Unternehmen sind ein spärliches Gut. Gerade für junge AbsolventInnen der Universität bietet die palästinensische Wirtschaft praktisch nichts. Wenige finden einen Job auf ihrem Gebiet. Daher ist gerade bei jungen Menschen der Drang zum Auswandern besonders hoch.