CHECKPOINTS
«hajez» ist das arabische Wort für Checkpoint. Ein Checkpoint ist eine von Israel errichtete Barriere. Das israelische Parlament erstellte Hunderte von Checkpoints im Westjordanland und im Gazastreifen. Die israelische Armee und die israelische Grenzwache erhalten damit völlige Kontrolle, wer zu welcher Zeit in welche Stadt oder Region geht. Die meisten Checkpoints sind mit langen Wartezeiten verbunden. Sehr einfach können Strassen oder komplette Dörfer abgesperrt werden.
DIE ABSPERRUNGSTORE
Es gibt verschiedene sogenannte Gates, welche Palästinenser daran hindern, sich frei zu bewegen.
Checkpoints
Diese werden von der israelischen Armee und Grenzwache überwacht. Sie sind die Schleusen zu den verschiedenen Regionen im Westjordanland.
Saisonale Tore
Die Öffnung dieser Tore folgt jeweils nur während der Erntezeit. Palästinenser, welche Landwirtschaft betreiben, erhalten in dieser Zeit die Möglichkeit, diese Tore zu benutzen.
Siedlungstore
Die Siedlungstore werden mehrheitlich von Siedlern benutzt. Viele Palästinenser meiden diese Tore, da sie durch die Nähe zu den Siedlungen häufigen Schikanen ausgesetzt sind.
Schultore
Palästinensische Lehrer und Schüler erhalten die Erlaubnis, diese Tore zweimal pro Tag zu durchqueren. Während den Ferien sind diese Tore nicht geöffnet.
Militärtore
Palästinensern ist der Zugang zu diesen Toren verboten. Mehrheitlich werden sie von Mitgliedern der israelischen Armee passiert.
Landwirtschaftliche Tore
Diese Tore können nur von Bauern passiert werden, welche eine grüne Identitätskarte besitzen und Felder hinter der Absperrung bewirtschaften.
Strassensperren
Nur mit der grünen Identifikationskarte ist es Palästinenser erlaubt, diese Absperrung zu benützen.
DIE MAUER
Länge: 759km
Baubeginn: 16. Juni 2002
Preis pro Kilometer: bis zu einer Million Dollar
75% der Mauer steht auf palästinensischem Boden.
Sie durchschneidet Olivenhaine, Felder und Dörfer.
An einigen Stellen dringt die Mauer bis zu 20 Kilometer in palästinensisches Territorium vor.
DIE ARMEE
In Israel gilt obligatorischer Militärdienst sowohl für Männer wie Frauen. Jede Frau muss für 21 Monate und jeder Mann für drei Jahre in den Wehrdienst. Nur die orthodoxen Juden sind von dieser Regel ausgenommen. Die israelische Armee ist die stärkste im ganzen Nahen Osten. Israel ist der sechstgrösste Waffenexporteur. Amerika zahlt jedes Jahr 3.15 Milliarden US-Dollar an das israelische Verteidigungsbudget.
Die palästinensische Polizei und die Armee kämpfen mit schwerwiegenden Defiziten, was das Haushaltsbudget anbelangt. Durch die schlechte Wirtschaft und die geringen Einnahmen durch Steuern, besitzt auch die Verteidigung des Landes nur ein sehr geringes Budget.
Seit dem Beginn der zweiten Intifada (Volksaufstand der Palästinenser) im September 2000 bis zum Juli 2007 starben nach offiziellen Angaben 5’848 Personen.
4228 Palästinenser | 1024 Israelis | 63 Ausländer
Darunter befanden sich 971 Kinder.
88% Palästinenser | 12% Israeli
Zurzeit steuert Palästina auf eine dritte Intifada zu. Gerade junge Palästinenser können sich kaum entwickeln und besitzen keine Möglichkeiten vorwärts zu kommen. Ihre angestaute Wut und ihre Hilflosigkeit geben ihnen das Gefühl, bereits alles verloren zu haben. Gewalttätige Übergriffe von beiden Seiten nehmen zu.
DIE SIEDLUNGEN
«Die Siedler besitzen saubere Strassen, grüne Wiesen, grosse Häuser. Sie haben Platz, sie besitzen sogar einen Pool für ihre Kinder. Und was bleibt für uns übrig? Sie haben unsere besten Plätze gestohlen und die Siedlungen wachsen jeden Tag.» Palästinenser, 45 Jahre alt, Dheisheh Flüchtlingslager
Israelische Siedler bauen und leben seit langer Zeit innerhalb des palästinensischem Territoriums. Diese Siedlungen sind illegal und werden von der UN-Menschenrechtskommission hart kritisiert.
Der israelische Siedlungsbau ist einer der Hauptgründe, wieso es für viele Palästinenser so schwer vorstellbar ist, dass jemals Frieden herrschen kann. Kontinuierlich und in einer hohen Geschwindigkeit entstehen neue Bauten. Die Bewohner dieser Siedlungen, die häufig von der ganzen Welt nach Israel ziehen, befinden sich ebenso wie die Palästinenser in einem Freiluftgefängnis und sind von Soldaten umgeben.
In Hebron beschützen 5000 Soldaten die 500 Siedler der Stadt. Den Palästinenser steht somit fortlaufend weniger Wohnraum zur Verfügung. Dies ist ein zentrales Problem. Gerade junge Menschen, vor allem Frischverheiratete, haben grosse Schwierigkeiten, eine eigene Wohnung zu finden. Zurzeit zeichnet sich kein Baustopp von Israel ab. Deshalb stellt sich für Palästinenser akut die Frage, wo sie in Zukunft Platz zum Wohnen finden.